Samstag, 21. April 2018

Die Rache der Polly McClusky - Jordan Harper

Jordan Harper präsentiert in diesem Buch eine Geschichte um Polly, ihren inhaftierten Vater Nate, den Detective John, Crazy Craig, Anführer der Aryan Steel, eine Geschichte, die mit dem ersten Kapitel den Leser in den Bann zieht und rasant mitnimmt.

Der Leser erlebt, geschildert aus verschiedenen Perspektiven, was Nate dazu bewegt, kurz nach seiner Haftentlassung ein Auto zu stehlen, seine Tochter zu holen und Kontakt zu seiner Frau aufzunehmen. Sind Vater und Tochter die Gejagten, sind sie die Jäger???

Der Leser erlebt mit den beiden Protagonisten Polly und Nate den Wandel der einzelnen Personen und des Verhältnisses zueinander. Dieser Wandel ist auch im Schreibstil deutlich zu erkennen, von kindlich naiv zu reif und abgeklärt erlebt man Pollys Wandel, Nate, der Straftäter entwickelt Gefühle, die unter der harten Schale versteckt sind.

Der Schreibstil von Jordan Harper sorgt für eine hervorragende Darstellung der Charaktere, sie haben Tiefgang, es ist eine gelungene Umsetzung.

Der Leser taucht in eine Welt ein, die täglich in den Nachrichten zu sehen ist, Verbindungen von Gangs innerhalb und außerhalb eines Gefängnisses, Machtverhältnisse, Vorgehensweisen werden beängstigend dargestellt.

Sprachlich ist dieser Roman sehr stark, jeder Protagonist ist am Schreibstil zu erkennen, fein abgestimmt, bildhaft und Mut einer Wucht, die den Leser dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Insgesamt ein Roman, der rasant ist, jedoch neben Gefahren auch die sich entwickelnde Vater/Tochter Beziehung aufzeigt und von der ersten bis zu letzten Seite lesenswert ist.

#EGOLAND - Michael Nast

#EGOLAND erzählt die Entwicklung verschiedener Protagonisten, die nach und nach vom Autor miteinander in Verbindung gebracht werden. Aus der Erzähler Perspektive beschreibt der Autor die Geschichte von Andreas. Andreas hat sich umgebracht, die Gründe und Machenschaften, die hierfür der Grund waren, werden nach und nach offenbart. Durch viele Dialoge sowie eine sehr detaillierte Beschreibung der Handlungen und Gefühle der beteiligen Protagonisten ergibt sich eine authentische Geschichte. Einzelne Passagen ziehen sich, auch fühlt man sich gelegentlich in die merkwürdige Welt der sogenannten Reality TV Welt gezogen.

Nicht alle Protagonisten vermögen zu überzeugen, nicht jede Situation erscheint nachvollziehbar.

Ich muss jedoch sagen, dass ich beim Lesen durchaus zustimmend nicken musste, denn die Beobachtungen im Buch decken sich mit persönlichen Beobachtungen.
Insgesamt bleibt am Ende des Buches eine gemischte Stimmung, das erhoffte Spiegelbild ist nur teilweise zu erkennen, 431 Seiten, die mir gelegentlich die Lust zum weiter lesen genommen haben. Die ein oder andere Kürzung und eine etwas realere Anschauung hätte dem Buch sicher nicht geschadet.