Montag, 7. April 2014

RETREAT: PANDEMIE - Craig DiLouie


eBook 184 Seiten
Luzifer-Verlag

In seinem Roman RETREAT: PANDEMIE führt der Autor den Leser in ein Szenario ein, dass schlimmer nicht sein kann.

Seit 49 Tagen besteht in Boston Quarantäne, Menschen haben sich mit einem Virus infiziert, der sie zu Klowns macht, zu lachenden Mördern und Häschern, denen es Spaß bereitet, Menschen zu verfolgen, zu foltern, zu infizieren. Niemand kennt den Grund der Infektion, doch diese breitet sich rasend aus.

Anhand zweier parallel laufender Handlungsstränge wird die Zuspitzung der Situation geschildert.

Wade, ein Soldat, der bereits in Afghanistan gedient hat, wird beauftragt, das Krankenhaus aufzusuchen und alle Infizierten zu erschießen. Er hat Bedenken, doch letztendlich spitzt sich die Situation im Krankenhaus so zu, dass er töten muss und letztendlich als einziger überlebt. Er macht sich auf die Suche nach den anderen Einheiten seiners Batallions. Durch eine Stadt mit Infizierten, die neue Opfer suchen, auf dem Weg ins Verderben oder auf dem Weg zum Rest seiner Einheit....

Der leitende Offizier Pierce, der an einem Kommandostand über Videoübertragungen die Entwicklungen verfolgt, kann die Befehle und die Handlungen nicht mehr vor sich vertreten und erschießt sich in seinem Büro. Ersetzt wird er duch Lee, der alle Mittel und Soldaten zu einen versucht und einen Plan hat, wie er die noch Lebenden, nicht Infizierten retten kann.

Zu Beginn des Romanes fällt es schwer, sich in die beiden Handlungsstränge einzufinden, doch dies wird nach einigen Kapiteln besser. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, daher wird der Lesefluss doch gelegentlich unterbrochen,. Der Schreibstil von Craig DiLouie ist eindringlich, teilweise auch schonungslos, nie jedoch brutal. Es finden sich einige Splatterszenen in dem Buch, diese jedoch halten sich in Grenzen. Vielmehr zeigt DiLouie einen verzweifelten Kampf einer Minderheit an Soldaten und nicht infizierten Nationalgardisten gegen eine übermachtige , teilweise organisierte Horde von Infizierten.

Im gesamten Buch bleibt unklar, wie es zu der Infektion kommen konnte, woher die Infektion kommt, ob sie biologisch oder chemisch ist. Hier hat der Leser die Möglichkeit seine eigenen Gedanken schweifen zu lassen. Im Vordergrund steht die militärische Aktion, diese ist glaubhaft und gut dargestellt, auch die Rückblenden in einigen Sequenzen auf die Kriegsführung in Afghanistan ist gut gestaltet. Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, die dann einige Fragen und mögliche Unstimmigkeiten beantworten könnte.

Wegen der für mich vorliegenden kleinen Unstimmigkeiten, der fehlenden Erklärungen zur Vorgeschichte der Infektion und des schwierigen Einstiegs mit den zwei Handlungssträngen vergebe ich für das Buch 4 von 5 Sternen.

Bildquelle: www.LUZIFER-Verlag.de

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