Freitag, 14. Februar 2014

Ein Paradies für alle - Justus Pfaue


Das Buch "Ein Paradies für alle" von Justus Pfaue und Philip Tempel ist im List-Verlag erschienen und umfasst 440 Seiten.


Die Geschichte um die Familie Wertheim beginnt mit den letzten Tagen des Georg Wertheim Ende 1939. In den darauf folgenden Kapiteln wird die Entstehung des Wertheim-Imperiums anhand der Familiengeschichte um Abraham und Ida Wertheim und ihren Nachkommen geschildert.

Diese beginnt in Stralsund. Mutter Ida betreibt dort ein kleines Mode-/Stoffgeschäft Anfang 1850. Das Paar bekommt mehrere Kinder. Die Söhne Georg und Hugo gehen bald in die Lehre beim Onkel in Berlin. Hier lernen sie, wie man richtig Geschäfte macht. Aufgrund von Lungenproblemen von Hugo müssen die Söhne bald wieder nach Stralsund zurückkehren.

Georg treibt die Geschäfte voran. Nach und nach gründet er in Berlin ein Kaufhaus nach dem anderen. Der Kaufhauskönig Georg Wertheim verliebt sich unsterblich in die junge Hanna. Sie erwidert seine Liebe von ganzem Herzen. Doch ein dunkles Geheimnis verhindert die Hochzeit der beiden. Er heiratet eine andere, Hanna aber bleibt die Liebe seines Lebens. Als Georg von den Nazis bedroht wird, steht plötzlich auch ihr Leben auf dem Spiel.

Mit vielen Ideen und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem führt Hanna, die Geliebte, im Hintergrund die Geschäfte auch in sehr schwierigen Zeiten. Das besondere an diesem Buch ist, dass es den Aufstieg einer jüdischen Familie mit allen Höhen und Tiefen schildert.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, insbesondere unter Berücksichtigung der glänzenden Recherche der damaligen Zeit. In diesem Buch lernen wir einen der Wertheimbrüder genauer kennen, sicherlich fiktiv in einigen Bereichen geschrieben, aber insgesamt wird deutlich, wie sehr das Unternehmen Wertheim Einfluss auf die heutige Marktwirtschaft genommen haben und wie sich die Idee des Festpreises und der "Kundenkarten" bis in die heutige Zeit durchgesetzt haben. Sowohl für Liebhaber von historischen Romanen als auch für Zeitzeugeninteressierte gut zu lesen.
Der Autor, der bisher nur mit Kinder-und Jugendbüchern bekannt wurde, liefert hier ein sehr gutes Buch ab, das man nur weiterempfehlen kann

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