Aktuelle Neuerscheinungen sowie Bücher aus verschiedenen Themenbereichen (auch ältere Bücher) sowie eBooks, die ich gelesen habe und die ich weiterempfehlen möchte
Montag, 20. Januar 2014
Die Tochter des Münzmeisters - Marion Henneberg
In ihrem zweiten historischen Roman entführt uns Marion Henneberg erneut ins Mittelalter, in die Zeit Heinrichs des Vierten, König seit Kindesbeinen.
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Im Prolog wird der Leser / die Leserin Zeuge eines Überfalles auf den Haushalt des Vogts der Goslarer Pfalz. Hintergrund ist der abgewiesene Heiratsantrag Burchard von Hanensteins durch den Vogt Gottwald und dessen Tochter Hemma. Burchard lockt den Vogt aus seinem Gut, überfällt mit seinen Schergen das Heim des Vogts und ermordet Bedienstet und Ritter, verletzt die Geschwister Hemmas schwer und schändet sie.
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16 Jahre später lernt der Leser Hendrika kennen, die Tochter Hemmas, die mit ihrem Vater, dem Münzmeister in Goslar lebt. Eines Tages erscheint Randalf von Bardolfsburg, ehemals Knappe bei Gottwald und überbringt einen vom König bewilligten Heiratsantrag von Ditebert von Hanenstein. Damit beginnt der Schicksalsweg von Hendrika, Randalf und ihren Onkeln Brun und Gosewin.
Die Familie ist entsetzt über den Antrag, da es sich um den Sohn des Mörders von Hendrikas Goßvater handelt und nur durch eine recht schmerzvolle Audienz der Großmutter beim König kann verhindert werden, dass diese Ehe zustande kommt.
Gleichzeitig erfährt Hendrika einige Einzelheiten über die damaligen Geschehnisse und ist bestrebt, das Ansehen ihres Großvaters wieder herzustellen. Da sie jedoch zu verwirrt ist, begleitet sie Randolfs Frau Betlindis auf das Gut von Ritter Randalf, um ihr dort Gesellschaft zu leisten und ihr mit dem kleinen Sohn zu helfen. Dort erfährt sie nach und nach weitere Einzelheiten zu der im Prolog beschriebenen Tat und ist immer mehr davon überzeugt, dass es ihr gelingen wird, die Unschuld ihres Großvaters zu beweisen.
Bei einem Besuch bei ihrem Onkel Gosewin, den sie mit Randalf und einigen Begleitern absolvieren möchte, kommen sie gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass einer der Helfer Buchards den Bruder der Mutter ermordet. Jedoch kann die Gruppe nicht verhindern, dass das Haus des Onkels abbrennt. Mit Gosewins Familie kehrt Hendrika auf das Gut von Bardolfsburgs zurück. Ihr Onkel bleibt dort und sie kehrt mit Betlindis und dem Sohn nach Goslar zurück. Dort wird schon bald beim Hoftag verkündet, dass Hendrika den Sohn des Grafen von Northeim heiraten soll. Dies soll unter anderem dem König dazu dienen, die Treue und Ergebenheit der Sachens zu sichern.
Jedoch kommt es während der Hoftage zu Intrigen, Verrat und Mordversuchen am König. Dadurch verschlimmert sich die ohnehin schon angespannte Situation zwischen dem König und den sächsischen Adligen.
Im weiteren Verlauf des Buches erfährt der Leser durch die in Kursivschrift gehaltenen Erinnerungen der Beteiligten mehr über die Geschichte der Mutter Hendirkas und das Leben Gottwald von Gosefeld. Auch die Beziehung zwischen Randalf, Betlindis und die heimliche Liebe zwischen Randalf und Hendrika werden weiter dargestellt.
Der Konflikt zwischen dem König und den Sachsen, der ein zentrales Thema darstellt, wird weiter ausgebaut und es wird in dem Roman deutlich, wie sehr der König zur damaligen Zeit durch die Umgebung und seine Berater beeinflußt wurde.
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Der zweite Roman von Marion Henneberg entführt den Leser erneut in das Mittelalter, in eine Zeit, in der Treueschwüre, Intrigen und Ränke ein großer Bestandteil der Politik waren und Ehen Zwecke zu erfüllen hatten. Wieder überzeugt die Autorin durch umfangreiche Kenntnisse des Mittelalters und der damaligen Lebensumstände und beschreibt anschaulich die damalige Zeit mit allen Irrungen und Wirrungen.
Die am Ende angefügte Zeittafel dient dem besseren Überblick, man sollte jedoch schon über einige geschichtliche HIntergründe verfügen, da sonst einige Passagen in dem Buch schwerer zu verstehen sind. Die Rückblenden, die das Gesamtbild vervollständigen, sind in das Buch und die Handlung gut integriert, eine Zweitteilung des Buches in die Geschichte Hemmas und danach die Hendrikas wäre jedoch auch gut lesbar gewesen.
Ein schön gestaltetes Cover, das den Kleidungsstil und die Feinheit der Frauen der damaligen Zeit gut wiedergibt, rundet das Buch ab.
Insgesamt erhält das Buch daher 5 Sterne
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