Montag, 10. März 2014

Ausgebucht - Steffi von Wolff


Zum Inhalt:

«Warum musst du eigentlich immer so negativ sein?», fragte Dine. «Alles findest du doof.» Katinka drehte sich zu ihr um. «Ich finde alles doof? Kannst du mir bitte eine Sache in den vergangenen vierundzwanzig Stunden sagen, die nicht doof war? Also eine, die nur ansatzweise erträglich war? Wir verfahren uns, du hast die falsche Reisetasche dabei, in dieser Dorfspelunke müssen wir uns wie Schwerverbrecher behandeln lassen und die Nacht im Auto verbringen, und jetzt stehen wir in diesem Kaff hier mit diesem Haus, das gern ein Hotel sein möchte, einem schwachsinnigen Typen an der Seite und einem Pferd, das mir auf die Stiefel scheißt. Da gehe ich lieber ins Gefängnis, als mit dir hierzubleiben.»

Herrlich herrlich, was auf 206 Seiten so alles passieren kann.

Da stirbt Uroma im Bordell und vermacht ihren ständig streitenden Urenkelinnen ein heruntergekommenes Haus, das einmal ein Hotel war und je 1 Million, wenn sie es schaffen, das Haus in Stand zu setzen und 3 Monate ausgebucht zu sein. Noch dazu erfahren wir von einem Adoptivkind, das nur hessisch kann und irgendwie so gar nicht in die vornehmen Familie passen will. Nichts desto trotz machen sich die Zwillinge auf nach Ostfriesland udn erleben Tage, in denen sie sich näher kommen, weniger streiten, mehr zusammen organisieren als in den letzten 18 Jahren und Geheimnisse erfahren, die ihr Urgroßmutter ihnen zum Lösen hinterlassen hat.

Eine Ostfriesin, die dauerhaft nur mit Einmachen beschäftigt ist, zerstrittene Dorfbewohner, merkwürdige Ansichten und Ereignisse, keine moderne Form der Kommunikation und heftiger Regen runden das Buch ab.

Ich habe selten so viel in so kurzer Zeit gelacht, wie bei diesem Buch. Sehr schöner, humoristischer SChreibstil, sehr gut zu lesen, ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis man am Ende angekommen ist. Das Cover ist passend gewählt, denn es spielt in etwa das Chaos wieder, das die Zwillinge Dine und Katinka erwartet, nachdem sie sich entschlossen haben, die Erbschaft anzunehmen.

Den fünften Stern habe ich nicht vergeben, da ich mir ein furioseres Finale erwartet hatte, aber mit vier Sternen ist das Buch schon gut bewertet.

Bildquelle: www.amazon.de

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