Donnerstag, 13. März 2014

Hemmersmoor - Stefan Kiesbye

Im Roman Hemmersmoor erfährt der Leser die Geschichte von vier ehemaligen Freunden, jeweils aus der Perspektive der jeweiligen Protagonisten erzählt.

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Linde, Markus, Alex und Christian treffen sich nach Jahren wieder, Anlass ist die Beerdigung von Anke, einer ehemaligen Freundin. In diesem Zusammenhang erfährt der Leser Geschichten aus der Jugend in Hemmersmoor.

Die Geschichte beginnt schon mti einem Paukenschlag, der Leser wird Zeuge, wie eine ganze Familie von den Dorfbewohnern ermordet wird und das Haus niedergebrannt wird, weil vermutet wird, dass im Eintopf, der zum jährlichen Fest eingereicht wurde, Menschenfleisch verarbeitet war.

Und dann geht es Schlag auf Schlag:

Ein Junge, der seine Schwester im Schlaf ermordet, um auf dem Jahrmarkt die Reise in die Hölle ansehen zu können. Derselbe Junge ermordet später seinen Vater, indem er ihn mittels eines Fluches zum Trinker macht, Anlaß ist das Verhältnis des Vaters zu seiner älteren Schwester, aus der ein Kind hervorgeht.

Die Freunde, die den kleinen Bruder einer Freundin anstiften, in einem Eisloch nach einer hineingeworfenen Axt zu tauchen, ihn dann jedoch dort lassen, als er nicht mehr auftaucht.

Eine alleinerziehende Mutter, allen Frauen im Dorf ein Dorn im Auge, erhält plötzlich die Nachricht, dass ihr eine Pension zusteht, da sie nun Witwe ist. Bedrängt von den Frauen macht sie sich auf den Weg aus Hemmersmoor weg und wird später im Moor erfroren aufgefunden.

Inzest, Trinker, prügelnde Eltern, Geheimnisse und Ereignisse, die eine düstere Gemeinschaft im Dorf aufzeigen, werden vom Autor gnadenlos aufgezeichnet. Eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, jedoch mit allen Haken und Ösen wird hier schaurig dunkel dargestellt.
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Mit dem Roman führt der Autor den Leser in finstere Gefilde, in die dunklen Seelen und Abgründe der Protagonisten und der Dorfbewohner im Allgemeinen.
Was als Spielereien gedacht war, endet in Katastrophen und der Leser erfährt jedes auch nur erdenkliche Geheimnis des Dorfes Hemmersmoor in allen Einzelheiten.

Ein dunkler, schauriger und schonungsloser Roman, der nichts für schwache Nerven ist, denn allzuoft werden die ganz dunklen Seiten der Dorfbewohner aufgezeigt.

Das Cover ist passend zum Thema des Romans gewählt und daher erhält das Buch insgesamt 5 Sterne.

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