Mittwoch, 12. März 2014

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher (Jugendbuch)


Ein Jugendbuch, auf das ich dank der Schulbibliothekarin meiner Tochter gestoßen bin, denn diese hat es meiner Tochter empfohlen.

*
In diesem Buch geht es um den Selbstmord der jungen Hannah und ihrer Beweggründe. Ihre Hinterlassenschaft sind 7 Cassetten, fein säuberlich nummeriert und auf jeder dieser Cassetten finden sich 13 Schul- und Klassenkameraden wieder, die einen Anteil an dem Selbstmord haben. Clay findet das Paket mit den sauber verpackten 7 Cassetten und überlegt zuerst, warum er diese bekommen hat. Er macht sich auf die Suche nach einem Recorder, wenigstens in die erste Cassette zu hören. Nach und nach hört er sich die Cassetten an, mit einem Walkman des Freundes Tony und wandert dabei während der gesamten Zeit durch die Stadt. Mithilfe einer Karte, die vor Hannahs Selbstmord ohne Kommentar in seinem Spin war und mit Sternen versehen ist, zeigt Hannah ihm den Weg, verbunden mit einzelnen Ereignissen, die letztendlich zu ihrer Entscheidung geführt haben.

*
Neben Zurückweisung, Gerüchten, Lügen und Mobbing führen letztendlich fehlendes Verständnis, Intoleranz und Ignoranz der Mitschüler dazu, dass Hannah keinen anderen Ausweg mehr sieht. Niemand hilft ihr, nicht einmal der für sie zuständige Vertrauenslehrer.

*
Die von Hannah besprochenen Cassetten bilden jeweils die Kapitel, ihre Aufnahmen sind kursiv gedruckt, daneben erfahren wir um den Gemützustand von Clay und auch um deren Sicht der Dinge. Es gibt viele Tiefen in dem Buch, nur wenige Höhen, an denen sich die Protagonisten Hannah und Clay gerne erinnern. Clay erfährt schmerzlich, dass seine Schüchternheit und sein Wesen Hannah sehr gut gefallen haben, jedoch ist nun jeder Weg zu ihr verschlossen.

Am Ende werden die Cassetten von Clay weiter geschickt, an den / die Nächste, der / die sich 13 Cassetten anhören soll.

Ich konnte das Buch nicht weglegen, es hat aber auch einen leicht bitteren Geschmack und Tränen bei mir hinterlassen, da ich die beschriebenen Situationen nachvollziehen konnte und mir vorstellte, es könnte meinem Kind so ergehen. Ein zum Nachdenken anregendes Buch.
*

Ein gelungenes Jugendbuch, dass ich nur jedem empfehlen kann, der Kinder im Alter ab 12 Jahren hat. In einem sehr guten Schreibstil, gut lesbar, fesselnd und authentisch beschreibt hier der Autor eine Situation, die jedem Kind auf der Welt in der Form oder auch in anderen Formen geschehen kann.

Mobbing, Ignoranz, Intoleranz und Gerüchte als Motive für einen Selbstmord, ein Mädchen, dass an diesen Dingen zugrundegeht, ein Grund, dieses Buch zu lesen.

*
Wegen der doch aktuellen Problematik, des gelungenen Schreistils und der wirklich interessanten Geschichte bekommt das Buch von mir 5 Sterne.

Bildquelle: www.amazon.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen